HAVE A
GOOD
NIGHT

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GOOD
NIGHT

Die klügere Art, das
Leben zu genießen.

Vibes High,
Risks Low.
Die Initiative NO!K.O. setzt sich gegen die unwillige Verabreichung von K.O.-Mitteln ein. Wir klären auf, unterstützen Betroffene und schaffen Bewusstsein für die Risiken und Folgen dieser Form von Gewalt. Unser Ziel ist, ein Nachtleben mitzugestalten, in dem alle sicherer, glücklicher und selbstbestimmter feiern können.
Spiking und
K.O.-Tropfen
Spiking und K.O.-Tropfen
Der Begriff Spiking bezeichnet die Verabreichung von Drogen, meistens eine Art Betäubungsmittel, ohne die Zustimmung und das Wissen der betroffenen Person. Die K.O.-Substanzen werden den betroffenen Personen zugeführt, um diese zu betäuben und hilflos zu machen. Es gibt eine Vielzahl an Substanzen, die als K.O.-Tropfen verwendet werden, Wirkung und Nachweisbarkeit variieren je nach Substanz und Menge. In vielen Fällen folgen auf solche Verabreichungen übergriffiges Verhalten.


Um was für Substanzen handelt es sich?
K.O.-Tropfen sind psychoaktive Substanzen, die zentral auf das Nervensystem wirken und in der Regel eine betäubende oder narkotisierende Wirkung haben. Es gibt ein breites Spektrum solcher Substanzen, die meist relativ geruchlos, farblos und geschmacklos sind und dadurch unauffällig in Mischgetränken verabreicht werden können.
Häufig eingesetzte Substanzen sind unter anderem GHB und GBL, Ketamin, verschiedene Opioide und Benzodiazepine. Auch das heimliche Hinzufügen von Alkohol ohne Zustimmung der betroffenen Person fällt unter Spiking, da es eine nicht-einvernehmliche Verabreichung darstellt und darauf abzielt, die Kontrolle und Handlungsfähigkeit der betroffenen Person einzuschränken.
Während Alkohol die am häufigsten verwendete Substanz bei Spiking-Vorfällen ist, sind GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) und GBL (Gamma-Butyrolacton) die in den Medien bekanntesten K.O.-Substanzen. Diese werden oft synonym mit K.O.-Tropfen verwendet. GHB ist ein Narkotikum und steht seit 2002 unter dem Suchtmittelgesetz. Auch Ketamin, das ursprünglich ein Narkosemittel ist, wird zunehmend als K.O.-Substanz missbraucht.
Einige dieser Substanzen werden auch freiwillig als Rauschmittel konsumiert. Wenn du mehr über SAFER USE von Drogen erfahren möchtest, findest du hier die wichtigsten Informationen.
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Einnahme und Wirkung
K.O.-Tropfen sind Substanzen, die eingesetzt werden, um eine Person bewusstlos, wehrlos und handlungsunfähig zu machen und dadurch übergriffiges Verhalten zu erleichtern. Während grundsätzlich jede*r von solchen Vorfällen betroffen sein kann, richtet sich diese Form der Gewalt besonders häufig gegen Frauen und Mädchen.
Die Substanzen können in flüssiger oder pulverförmiger Form verabreicht werden, wobei die Wirkung meist nach 10 bis 20 Minuten einsetzt. Das Wirkungsspektrum ist vielfältig und hängt von der Art und Menge der Substanz sowie von individuellen Faktoren der betroffenen Person ab. Häufige Symptome sind Kontrollverlust, Gleichgewichtsprobleme, Muskelzuckungen, Sehstörungen, Übelkeit, extreme Verwirrung, Gedächtnisverlust, Bewegungsunfähigkeit, Blackouts und Bewusstlosigkeit.
Im Nachtleben trägt übermäßiger Alkoholkonsum oft dazu bei, dass Grenzen verschwimmen. Dieses Umfeld wird von Täter*innen gezielt ausgenutzt, indem sie K.O.-Mittel im Zusammenhang mit exzessivem Trinken verabreichen. Besonders riskant ist die Kombination von K.O.-Substanzen mit Alkohol, da sie das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Atemdepressionen und andere lebensbedrohliche Zustände stark erhöht. Substanzen wie GHB und GBL können bei Mischkonsum und Überdosierung besonders schnell zu fatalen Folgen führen.
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HOW TO
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GOOD
NIGHT?
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Personen, die Gewalt ausüben, können in Clubs oder Bars gezielt den Kontakt zu anderen suchen – aber auch flüchtige Bekannte oder sogar Menschen, die wir als Freundinnen oder Partnerinnen betrachten, können sich übergriffig verhalten.
Angesichts der vielfältigen Dynamiken und möglichen Szenarien haben wir die folgenden allgemeinen Empfehlungen zusammengestellt, um euren Clubbesuch angenehmer und sicherer zu gestalten:
Gebt niemandem unwissentlich und ohne Zustimmung irgendwelche Substanzen!
Reagiert, wenn euch etwas fragwürdig erscheint, und werdet Active Bystander.

Wenn es euch schlecht geht, geht nicht alleine nach Hause – wendet euch an Freund*innen oder an das Personal.
Lasst eure Drinks nicht unbeobachtet stehen.


Nehmt nur Getränke von Fremden an, wenn ihr zusehen könnt, wie das Getränk an der Bar bestellt, zubereitet und entgegen-genommen wird.
Kümmert euch um Leute, die anscheinend zu viel konsumiert haben.
Hört auf euer Bauchgefühl und nehmt Abstand von Situationen und Personen, die euch komisch vorkommen.

Geht – wenn immer möglich – mit Leuten, denen ihr vertraut, feiern.
Fragt nach Zustimmung! Gibt es kein eindeutiges Ja, ist es ein Nein!

Achtet aufeinander – sollte euch etwas eigenartig vorkommen, schaut doppelt hin.

Andere Personen durch Substanzen interessiert oder gefügig zu machen ist NIE in Ordnung – auch nicht, wenn es im vermeintlichen Einverständnis passiert!
Zögert nicht, euch in problematischen Situationen an das Personal zu wenden und nach Hilfe zu fragen.
Plakat kampagne
Mit der Posterkampagne HOW TO HAVE A GOOD NIGHT wollen wir Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten für ein gemeinsames Gestalten eines sichereren und schöneren Nachtlebens lenken.
HAVE A GOOD NIGHT!
Als Ansatz für eine „Good Night" wird hier eine ganzheitliche Vorstellung verfolgt, bei welcher nicht nur eigennützige und hedonistische Ideen und somit allem voran das persönliche Vergnügen einen Platz finden, sondern die gemeinsame Minimierung von potentiell gewaltverursachenden und schädlichen Dynamiken und ein aufeinander Achten im Fokus stehen.
So soll das volle Potential einer besonders schönen Nacht für so viele Menschen wie möglich gleichzeitig ausgeschöpft werden.
NEIN, ICH HAB NICHTNUR ZU VIEL GETRUNKEN!
Immer wieder erreichen uns Meldungen darüber, dass von K.O.-Mittel Delikten betroffene Personen, sowohl bei der Polizei als auch im Krankenhaus, nicht ausreichend ernst genommen werden. Mit Kommentaren wie “Du hast doch nur zu viel getrunken” werden Stigmatisierung, Angst- und Schamgefühle der betroffenen Personen verstärkt und eine Art Selbstverschulden signalisiert.
Die Verabreichung von K.O.-Tropfen kann auch mit freiwilligem Konsum einhergehen, sodass Betroffene dazu geneigt sind, sich Gedächtnislücken und körperliche Beschwerden dadurch zu erklären. Solche Einschätzungen und das Zweifeln an der eigenen Wahrnehmung werden durch derartige Aussagen verstärkt. Vorfälle werden deswegen weniger oft aufgedeckt und viele Menschen scheinen oft gar nicht bereit zu sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Für Betroffene ist es noch schwerer, traumatisierende Erlebnisse zu verarbeiten, wenn sie nicht das Gefühl haben, sich an jemanden wenden zu können oder ihnen in den dafür zuständigen Institutionen nicht geglaubt wird.
Dementsprechend müssen intensive Bemühungen gemacht werden, Hindernisse zur Untersuchung von mutmaßlichen Vorfällen abzubauen. Dies muss in den vorhandenen Einrichtungen geschehen und durch den Ausbau von weiteren spezialisierten Diensten wie beispielsweise Gewaltambulanzen, mit speziell dafür sensibilisierten Personal, weiter gefördert werden. Zusätzlich muss der Zugang zu umfassenden Testmöglichkeiten tatsächlich überall rechtzeitig und kostenlos gewährleistet werden.
Außerdem werden wir augenscheinlich aber auch mehr über eine andere Droge reden müssen: Alkohol. Denn die Risiken dieser oft freiwilligen und oft im Übermaß konsumierten Substanz, welche mitunter auch als K.-O.-Mittel missbraucht werden, werden tendenziell unterschätzt und häufig gesellschaftlich legitimiert.
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SAFER SPACES NOW!
Safer Spaces sind ein zentraler Bestandteil eines respektvollen und sichereren Nachtlebens. Veranstalter*innen und Clubbetreibende tragen die Verantwortung, Räume zu schaffen, in denen Gewalt in jeglicher Form – sei es physisch, verbal oder strukturell – keinen Platz hat. Ziel ist es, eine Atmosphäre zu gestalten, die gegenseitigen Respekt, Rücksichtnahme und das Wohlbefinden aller in den Mittelpunkt stellt.
Ein Safer Space entsteht durch sichtbare Maßnahmen wie klare Regeln gegen Gewalt und übergriffiges Verhalten, präsentes und geschultes Personal, das Konflikte frühzeitig erkennt, sowie sichere Strukturen innerhalb der Location. Dazu gehören Rückzugsorte und Anlaufstellen, die Betroffenen Unterstützung bieten.
Ebenso wichtig ist eine konsequente Kommunikation: Clubs und Veranstalter*innen sollten klar signalisieren, dass sie für ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander stehen.
Indem Veranstalter*innen und Clubbetreibende Verantwortung übernehmen, schaffen sie Orte, an denen Menschen unbeschwert feiern und sich frei bewegen können. Ein Safer Space ist mehr als nur ein sicherer Ort – er ist ein Raum, der von Respekt und gegenseitiger Rücksicht geprägt ist und damit den Weg für ein schöneres und sichereres Nachtleben ebnet.
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THERE IS NO “I” IN RAVE
Ein Rave ist kein Ort für Egoismus – „ᴛʜᴇʀᴇ ɪꜱɴᴏ 'ɪ' ɪɴ ʀᴀᴠᴇ“ erinnert uns daran, dass Partys und Raves kollektive Erlebnisse sind bei denen das „Wir“ im Vordergrund steht.
Eine gute Nacht hängt nicht nur davon ab, wie viel Spaß man selbst hat, sondern auch davon, wie wir als Gemeinschaft füreinander sorgen. Weg von selbstzentrierten Einstellungen und hin zu einer Kultur, die gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt priorisiert. Indem wir aufeinander achten, können wir Räume schaffen, die für jeden zugänglich sind und in denen sich niemand ausgeschlossen oder unwohl fühlen muss.
Ein Active Bystander zu sein bedeutet, bewusst auf die Dynamiken um sich herum zu achten und aktiv einzugreifen, wenn man etwas Unrechtes beobachtet. Es geht darum, nicht wegzuschauen, sondern Verantwortung zu übernehmen – sei es durch Eingreifen, Unterstützung von Betroffenen oder das Hinzuziehen von Personal.
Ein Rave ist ein Ort des Miteinanders – und gemeinsam können wir das Beste aus jeder Nacht herausholen.
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FINGER WEG!
Finger weg steht dafür ein, die Autonomie und Würde jedes Menschen zu respektieren.
Niemand hat das Recht, eine andere Person zu manipulieren oder ihre Freiheit zu untergraben. Grenzüberschreitungen, sei es durch Substanzen oder Taten, sind nie akzeptabel. Wer bewusst eingreift, um Kontrolle auszuüben oder Grenzen zu missachten, verletzt das Vertrauen und die Freiheit, die ein sicheres Miteinander ausmachen und trägt die volle Verantwortung für sein falsches Handeln.
Ein sicheres Nachtleben entsteht, wenn jede*r Verantwortung für das eigene Handeln übernimmt und gleichzeitig die Selbstbestimmung anderer respektiert wird. Gewalt, Manipulation und Übergriffe untergraben nicht nur das Vertrauen, sondern zerstören auch das Gemeinschaftsgefühl, das Partys und Raves auszeichnet und können strafrechtliche Konsequenzen mit sich bringen.
An alle, die vielleicht schon einmal eine Grenze überschritten haben: Es ist nie zu spät, Verantwortung zu übernehmen und das eigene Verhalten zu hinterfragen. Respekt und Konsens sind keine Belastung, sondern der Schlüssel zu echten Verbindungen.
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MY DRINK. MY NIGHT. MY CHOICE.
Jede Nacht gehört dir – und so auch jede Entscheidung, die du dabei triffst. Dein Drink, dein Tempo, dein Vergnügen: Es liegt allein in deiner Hand.
Wie du deine Nacht gestalten willst – also was du anziehst, ob du Alkohol trinkst oder nicht, was und wie viel du konsumierst und wie du sie beendest. Keine dieser Entscheidungen braucht eine Rechtfertigung, und keine davon gibt jemand anderem das Recht, sie zu beeinflussen.
Grenzen sind nicht verhandelbar und sie zu setzen ist keine Schwäche, sondern ein Ausdruck von Selbstbestimmung und Stärke. Respekt bedeutet, Entscheidungen anderer zu akzeptieren, ohne sie infrage zu stellen.
Was tun, wenn man betroffen ist?
Auch wenn der erste Reflex der Weg nach draußen oder der Heimweg ist – geht keinesfalls alleine nach Hause oder an einen unsicheren Rückzugsort.
Trink nicht mehr Alkohol und, wenn möglich, sichere den verdächtigen Drink.
Wendet euch an jemanden, dem ihr vertraut, gute Freunde und an das Veranstaltungspersonal.
Macht klar, dass dringend
Hilfe benötigt wird.
Rückzug an einen "sichereren" Ort in der Lokalität, um die Situation kontrolliert zu beobachten und weitere Schritte einschätzen zu können.
Wenn es keinen "sichereren" Rückzugsort gibt, bleibt an einem öffentlichen, belebten Ort.
Im Notfall bzw. bei Verschlimmerung nicht zögern, die Rettung und eventuell die Polizei zu rufen.
Puls und Atmung kontrollieren – bei Bedarf stabile Seitenlage.
So schnell wie möglich zum Arzt oder in die Klinik für Erstversorgung und weiterführende Untersuchungen.
Informiert die medizinische Betreuung, dass die Vermutung besteht, dass K.O.-Mittel eingesetzt wurden.
Urin- und Bluttests können die K.O.-Substanzen nur kurz nachweisen. Keine Sorge, wenn andere Substanzen konsumiert wurden – für das medizinische Personal besteht Schweigepflicht.
Sollte aus irgendwelchen Gründen in dem Moment keine medizinische Versorgung möglich oder gewünscht sein, für die Beweislage unbedingt trotzdem eine Urinprobe sichern (sauberes Glas und kühl aufbewahren).
Bei Verdacht auf sexuali-sierte Gewalt nach der Verabre-ichung von K.O.-Substanzen:
Bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt nach der Verabreichung von K.O.-Substanzen:
Wende dich so schnell wie möglich an medizinische Betreuung.
Auch wenn es schwer fällt, dusche nicht und wechsle nicht deine Kleidung (oder bewahre sie ungewaschen auf). Eine Vielzahl an Beweisen kann dadurch entfernt werden.
Informiere die medizinische Versorgung über den Verdacht der Verwendung von K.O.-Tropfen.
Wenn nicht anders möglich, sichere deinen Urin selbst. Substanzen lassen sich nur kurz nachweisen und am besten im ersten morgendlichen Urin.
Da es sich um eine kriminelle Handlung handelt, sollte auch die Polizei informiert werden. Wenn du dich damit nicht wohlfühlst, können dir andere Hilfsangebote zur Seite stehen.
Alle Beweise, die während der Tests gewonnen werden, können auch zu einem späteren Zeitpunkt für eine Anzeige verwendet werden.
Rechtliches und Nach-weisbarkeit
Rechtliches und Nachweisbarkeit
Das heimliche Verabreichen von K.O.-Tropfen oder anderen psychoaktiven Substanzen stellt eine Form der Körperverletzung dar und ist eine strafbare Handlung.
Trotzdem ist es schwierig, zuverlässige Zahlen darüber zu erhalten, wie viele Menschen jährlich betroffen sind, da die Nachweisbarkeit dieser Substanzen oft begrenzt ist und die Umstände häufig unklar bleiben. Betroffene Personen fühlen sich meist geschwächt, verwirrt und haben Erinnerungslücken, was dazu führen kann, dass sie die Schuld bei sich selbst suchen. Leider wird nur ein kleiner Teil solcher Vorfälle bei der Polizei gemeldet oder medizinisch untersucht, und zum Zeitpunkt der Untersuchung sind die Substanzen oft nicht mehr nachweisbar.
Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten K.O.-Substanzen nur für wenige Stunden im Urin oder Blut nachweisbar sind. Beispielsweise kann GHB je nach Dosis maximal 12 Stunden nach Einnahme oder Verabreichung nachgewiesen werden. Zusätzlich führen Scham und Traumatisierung häufig dazu, dass diese Vorfälle nicht angezeigt werden.
Wir möchten ausdrücklich dazu ermutigen, sich bei einem Verdacht so schnell wie möglich in medizinische Betreuung zu begeben. Die sofortige Sammlung und toxikologische Untersuchung von Urinproben sollte standardmäßig erfolgen und eine zentrale Rolle bei der Aufklärung von Spiking-Vorfällen spielen.
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